Die Klangperformance basiert auf introspektiven, tiefen, bloßen Tönen, die eine Übersetzung des von Kontaktmikrofonen aufgenommenen Klangs skulpturaler Module sind. Diese Module fungieren als Instrumente, die durch die Interaktion mit selbst entworfenen "Klauen" oder auch „Rüstungskrallen“ aktiviert werden, die von der Metal-Subkultur inspiriert sind. Der Klangprozess des Stückes definiert sich durch mehrere ineinandergreifende Feedbackschleifen, die ein Netzwerk aufkommenden Chaoses bilden. Diese Rückkopplungsnetzwerke werden durch die mit diesen Metallnägeln geschlagenen skulpturalen Klangobjekte gewaltsam unterbrochen. Die daraus resultierenden Schwingungen werden von den Kontaktmikrofonen aufgenommen. Der Klangprozess ist als Patch auf einem modularen Synthesizer-System implementiert. Der Patch besteht aus drei Hauptelementen: Verzerrung, Nachhall und Delay. Diese sind so konfiguriert, dass sie ineinander übergehen und in sich zurückkehren.
Die Arbeit zeichnet sich aus durch die besondere Behandlung des Klangs durch seine fortwährende Übersetzung vom elektronischen in den physisch-körperlichen Bereich und zurück. Der Klang wird von den physikalischen Klangobjekten auf der Bühne zwar in den elektronischen Synthesizer eingespeist, aber innerhalb des Synthesizers werden die Signale durch mehrere physische Federn geleitet. Auf diese Weise erhält der Klang eine organische und unberechenbare Qualität.
Als Bühneninstrumente nutzen die Performer Elemente und Symbole u.a. der Gothic-Szene, die sie, wie etwa jene Rüstungskrallen als bereits existierende Gegenstände transformieren. Bereits in der zugrundeliegenden Ästhetik haben diese Gegenstände ihren ursprünglichen Zweck schon verloren und einen rein symbolischen Zweck erhalten.
In ihrer Zusammenarbeit haben sich die beiden Künstler:innen schon immer für die Beziehung von räumlichen, haptischen, resonanten und klanglichen Feldern interessiert. In dieser Arbeit entwickeln sie diese introspektiven, bloßen, tiefen Klänge, die aus dem tippenden und schlagenden Vorgang der Krallen kommen, die sie selbst entworfen und mit Metall in 3D gedruckt haben. Das Ziel ist es, diese Gegenstände nicht nur als ästhetische neu wahrzunehmen, sondern sie gleichzeitig als Akteur wie Instrument zu verstehen.